»Unauflöslich.
… das lässt etwas in mir anklingen«

Jahresthema 2024

In der gegenwärtigen Zeit befinden wir uns – global betrachtet – in einer Phase, in der einerseits grundlegende menschliche Werte, wie sie zum Beispiel die Charta der Vereinten Nationen formuliert, nicht verwirklicht sind und sogar von Menschen und Staaten offen abgelehnt werden. Vieles, was lange als Wahrheit galt, wird nicht mehr akzeptiert. Viele Menschen suchen angesichts der verwirrenden Pluralität nach einer klaren, Werte vermittelnden Orientierung. Daher stellt sich diese gegenwärtige Situation für viele Menschen auch als eine Epochengrenze dar, und geopolitische Ereignisse werden als Zäsur wahrgenommen. Nicht zuletzt durch einen Migrationsanteil von inzwischen rund 25 % und einen durch die sozialen Medien angetriebenen Wandel, erleben wir in Deutschland immer mehr divergierende Glaubens- und Denkmodelle. Andererseits werden diese Werte hier bei uns – die Dynamik unserer heutigen Gesellschaft widerspiegelnd – diskutiert und im Zusammenhang mit globaler Gerechtigkeit, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit sowie Toleranz in Vielfalt verhandelt, eingefordert und gelebt. Nichtsdestotrotz entstehen Konflikte und Problemstellungen – Radikalisierungen sind allenthalben festzustellen, gegen die auch wir als Künstler*innen deutlich entgegentreten.

Mit dem Titel »Unauflöslich. …das lässt etwas in mir anklingen« drücken wir einerseits ein Gefühl der Hilflosigkeit gegenüber gesellschaftlichen, geopolitischen oder auch militärischen Konflikten aus, die uns immer näher kommen und die wir nicht lösen können. Andererseits verweisen wir mit der nachfolgenden Empfindungsbeschreibung auf die Relevanz der Empathie in einer Ära, die durch eine Vielzahl von Medien und eine Flut falscher Informationen geprägt ist. Das heißt,  das Wort »unauflöslich« fügt sich zugleich harmonisch in die Argumentation ein, denn in dieser Zeit ist die unauflösliche Einheit von Empathie (als Schlüsselbegriff für emotionale Intelligenz) und Vernunft entscheidend. Diese untrennbare Verbindung ist ausschlaggebend, um der Polarisierung zu entkommen, die durch konfrontative Meinungen bewirkt wird.

»… das lässt etwas in mir anklingen« – mit der noch so kleinsten Impulsenergie kann etwas in Bewegung kommen, dem wir Künstler*innen in unseren Werken behutsam nachspüren. So können mit einer balancierenden Bewegung komplexe Themen in einer ausgewogenen Perspektive betrachtet werden. Erneuerung, Reflexion über das Menschenbild, über den Stellenwert bildender, darstellender sowie angewandter Kunst in der heutigen pluralen multikulturellen Gesellschaft. Emanzipation von Macht, Gewalt, Unterdrückung. Aufbegehren gegen reaktionäre und menschenverachtende Sichtweisen. Was wiederum alles die unauflösliche Verbindung von Emotionalität und Rationalität erfordert und eine Schlüsselrolle dabei spielt, eine Gesellschaft mitzugestalten, die von Verständnis, Zusammenarbeit und Wohlergehen geprägt ist. So wollen wir versuchen, anhand von Ausstellungen und Veranstaltungen mit Mitteln der ästhetischen Artikulation die Widersprüche, Ambivalenzen und Problemstellungen zu treffen und damit Menschen berühren, Empathie erzeugen.

Entwickelt in den Projektversammlungen und Bornheimer Tafeln Okt. 2023 bis Feb. 2024. Aufgezeichnet von Harald Etzemüller, Textredaktion Vládmir Combre de Sena, Barbara Frenz, Rainer Geburzyk, Brigitte Kottwitz, Carolyn Krüger, Cornelia F. Ch. Heier

Jubiläum – 20 Jahre EULENGASSE

Jahresthema 2023

Wir jubilieren …! mit den Künstlerinnen des Kunstvereins EULENGASSE.

20 Jahre Kunstverein EULENGASSE, da wird jubiliert, es wird gesungen, geredet (oft durcheinander), es wird gratuliert und geklatscht, Erinnerungen werden ausgetauscht und Kunstwerke besungen. Es ist ein Aufgesang in die kommenden Jahrzehnte …

Rückseite der Zukunft

Eine Annäherung an das Jahresthema 2022
Essay von Rabika Hussain

Die Zukunft ist die Zeit, die nach der Gegenwart folgt. Sie beschäftigt uns und bestimmt unseren Alltag. Es entstehen verschiedene Assoziationen mit dem Begriff: Hoffnung, Angst, Sorge. Mittlerweile wird uns bewusst, wie eng sich Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft stehen. Beim Überlegen, was mit der »Rückseite der Zukunft« eigentlich gemeint ist, wurde eine Lawine von Impulsen ausgelöst. Der erste Gedankenball kam im August 2021 und flog weiter, er wurde so oft unter den Künstler:innen weitergeworfen, bis ein ganzes Netzwerk an Bällen entstand. Zunächst folgt eine Zusammenfassung dieser Bälle:

Wenn wir uns den Begriff der Rückseite anschauen, wird eindeutig: Eine Rückseite muss eine Vorderseite besitzen. Wir können die Rückseite nicht bestimmen, ohne die Vorderseite miteinzubeziehen. Die Rückseite hat hierbei mehrere Synonyme: Kehrseite, Abseite, Hinterseite. Sie bezieht sich lediglich auf die räumliche Dimension. Wir stellen uns ein Blatt Papier mit Vorder- und Rückseite vor. Wenn wir es zerknüllen, entstehen jedoch mehrere Seiten. Entstehen auch mehrere Dimensionen? Die Rückseite ist nicht wahrnehmbar, sie ist ein Geheimnis, so drücken es zumindest mehrere Künstler:innen in ihren Bällen aus. Vielleicht hilft uns das Bild einer Theaterbühne zur Veranschaulichung. Was auf der Bühne passiert, ist der Vordergrund, die Vorderseite. Ein Theaterstück wird auf der Vorderseite inszeniert, welches durch die Halterungen und Einstellungen im Hintergrund ermöglicht wird. Der Blick hinter die Kulissen offenbart die Funktionsweisen des Systems. Während des Theaterstücks bleibt die Rückseite jedoch versteckt. Nun thematisiert das Jahresthema genau dieses Versteckte.

Was meint also die «Rückseite der Zukunft«?

Genau können wir das nicht bestimmen. Mögliche Deutungen werden in den Bällen formuliert. Eine Künstlerin merkt an, dass die Rückseite der Vorderseite entgegenwirkt. Die Vorderseite der Zukunft ist bestimmt durch die steigenden bzw. endlosen Leistungserwartungen an die Menschen und an die Erde. Die Vorderseite ist ein geschaffenes Konstrukt, ein Ordnungsprinzip, welches Konsequenzen hat. Die Rückseite(n) veranschaulichen sie: Auswirkungen wie die Ausbeutung von Ressourcen, den anthropogenen Klimawandel, die konsequente Missachtung der Menschenrechte und die Ignoranz gegenüber den Lebenschancen für nachfolgende Generationen. Letztendlich demonstrieren die Rückseiten den unvermeidbaren und allmählichen Zusammenbruch der Vorderseite. 

Die »Rückseite der Zukunft« hat eine gewisse melancholische Konnotation, wie es in einem Ball formuliert wird. Gestern war heute die Zukunft und morgen ist gestern die Vergangenheit. Sie ist bereits bestimmt und festgelegt. Der Wandel von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft passiert oft unbemerkt. 

Vielleicht ist die »Rückseite der Zukunft« aber gar nicht wahrnehmbar? Die Vorderseite der Zukunft ist der jetzige Wahrnehmungshorizont. Die jetzige Diskussion über unsere Zukunft konstituiert die Vorderseite. Hier werden Erwartungen und Befürchtungen begründet. Was könnte also die Rückseite sein? Da sie nicht sichtbar, nicht wahrnehmbar ist, muss sie der großen Mehrheit der Gesellschaft verborgen sein. Ist sie die Allegorie über unser Erleben der Zeit?  Diese Betrachtungsebene heben mehrere Künstler:innen hervor. 

Die Zukunft ist ebenso ein Gedankenkonstrukt, ohne dessen unser Handeln nicht denkbar wäre. Das Gesicht der Rückseite aus bisherigen Zeitabschnitten kann uns Erkenntnis über die »Rückseite der Zukunft« geben. Nur anhand von bisherigen Erfahrungen können sichere Aussagen getroffen werden. So wird die Rückseite der Zukunft zur Vorderseite der Vergangenheit. Aber Vermutungen und Prognosen zeigen womöglich nur unsere Voreingenommenheit, so formuliert es ein weiterer Künstler. Denn die Unvorhersehbarkeit bestimmt das Wesen der Zukunft. So kann die Rückseite nur vage bestimmt werden. Wir wissen nicht, was sich tatsächlich auf der Rückseite abspielt. Die Meinungen spalten sich hier. Doch selbst die deutsche Sprache geht auf die Unvorhersehbarkeit der Zukunft ein. »Wir werden die Zeit hinter uns gelassen haben.« Wir werden, aber haben wir es schon? Sind wir uns sicher?

Schlüssig erscheint lediglich die Tatsache, dass wir uns im Jetzt befinden. In der Zukunft ist die Vergangenheit das Heute. Die Verhandlung, Auseinandersetzung und Entdeckung des »Jetzt« bestimmen die Zukunft, so sind sich viele einig. Der nächste Gedankenball ruiniert uns die letzte Sicherheit. Die wenigen Sekunden, die für uns den Moment darstellen, sind bereits verflogen. Selbst die Gegenwart ist somit kaum fassbar. Das Paradox des Unfassbaren scheint sich allmählich zu bestätigen.

Was heißt das nun für EULENGASSE und die Ausstellungsplanung, wenn die »Rückseite der Zukunft« nicht genau bestimmt werden kann? 

Wenn wir uns die Auseinandersetzung mit der Zukunft aus historischer Sicht anschauen, kommt uns die Epoche des Futurismus entgegen. Die avantgardistischen Künstler*innen bezogen sich auf Motive wie Dynamik, Tempo und das technisierte Leben, dabei vertraten sie teilweise faschistische, kriegsverherrlichende und frauenverachtende Einstellungen. Eins ist klar: Entschieden kritisieren wir diese Perspektiven und lenken den Fokus weg vom Blick auf die Zukunft. Es soll der Blick dahinter thematisiert werden. Mit dem Jahresthema »Rückseite der Zukunft« möchten wir uns künstlerisch mit gegenwärtigen Phänomenen auseinandersetzen. Die Künstler:innen formulieren: Es geht um die tiefsten Ängste und Hoffnungen unserer Gesellschaft, möglichen Perspektiven für die Zukunft, die Notwendigkeit des Handelns und das Schaffen einer Visibilität für Vorgänge, die auf der Rückseite, wie wir sie auch definieren, passieren. Die »Rückseite der Zukunft« soll jede Möglichkeit nutzen, um die Konsequenzen unseres Zukunftssystems ins Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken. Wir stellen uns die Frage: Wie können wir künstlerisch Perspektiven und Szenarien erschaffen, um das Nachdenken über die Art, wie wir in Zukunft leben wollen, anzuregen, ohne den moralischen Zeigefinger zu heben? 

Für uns und das kommende Ausstellungsjahr ist es somit von Bedeutsamkeit, jegliche Art von Missständen, große und kleine, zu erkennen und zu benennen. Bereits in der Vergangenheit wurden die Aspekte der Zeit (Zukunft) und des Raums (Rückseite) zusammengebracht. Die Kunst beschäftigt sich mit der Verräumlichung von Zeit, d. h. Ereignisse, Prozesse und Gedanken werden materialisiert. Die Aussage spiegelt sich in mehreren Gedanken wider. Als Künstler*innen agieren wir aus der Gegenwart in die Vergangenheit und die Zukunft hinein und wieder heraus. Sowohl Erinnerungen als auch Erwartungen können wir verdichten. Mit unserem Körper sind wir im Jetzt anwesend, wohingegen unsere Gedanken in andere Zeiten reisen können. Die Künstler:innen schlagen vor: Nutzen wir die Zukunft als Chance und die Vergangenheit als Schatz, um die Ohnmacht der Gegenwart zu entkräften. Denken wir aus dem Selbstverständlichem heraus und arbeiten aktiv, um uns der Wirklichkeit zu öffnen.

Unser Netzwerk der Gedankenbälle stellt den Anfang des Ausstellungsjahr, der künstlerischen Arbeiten dar. Die Anschauungen tragen zum »Feuerwerk der Vielfalt« bei und geben dem Jahresthema ihre besondere Bedeutung. Im bisherigen Verlauf gingen die Meinungen mehr als nur einmal auseinander und das ist richtig so. Die Auseinandersetzung mit der Begriffsdeutung soll keinen Endpunkt erreichen. Die »Rückseite der Zukunft« benötigt diesen künstlerischen Freiraum ohne eindeutige Definitionen oder anderen einschränkenden Konventionen. Letztendlich wissen wir, dass es eine Zukunft ohne uns geben wird. Nur unsere materialisierten Gedanken werden verweilen. 

Hier sollen die philosophischen Erörterungen enden und die Fantasie anspringen.

»Participate NEW!« – Jahresthema 2021

»Participate NEW!« führt im neuen Jahr das Jahresthema von 2020 »Participate NOW!« fort, allerdings aufgrund der weiterhin bestehenden pandemischen Situation unter veränderten Rahmenbedingungen.

Hatten wir 2020 den Anspruch postuliert, partizipative künstlerische Projekte zu entwickeln und Publikum teilhaben zu lassen, geht es bei »Participate NEW!« ab März 2021 um einen innovativen Neustart künstlerischer Aktivitäten, Projekte und Ausstellungen der Gegenwartskunst. Und es geht darum, mit und für das Publikum sowohl neue Formen der Kunstrezeption auszuprobieren und die Partizipation des Publikums zu befördern. Mit den künstlerischen Interventionen, den 1 zu 1 Begegnungen von Publikum und Künstler:in im Ausstellungsraum möchte das Programm »Participate NEW!« die durch die Pandemie-Lockdowns verloren gegangene physische Rezeption von Kunst reaktivieren und neu initiieren.

Inzwischen lernen wir, dass der Covid-19-Virus nicht so schnell wieder weggehen wird, dass wir in gewisser Weise mit ihm werden leben müssen. Kulturelle Verhaltensweisen erfahren derzeit eine noch nicht in allen Ausmaßen begriffene Verunsicherung. »Participate NEW!« soll für unser Publikum auch eine Hilfestellung sein, sich in dieser neuen Welt (der »post-pandemic but ever virus-infected world«) wieder zurecht zu finden, und seinem Bedürfnis nach Kunstgenuss, nach Auseinandersetzung mit zeitgenössischen künstlerischen Fragestellungen und nach Interaktion mit Künstler*innen und ihrem Werk gerecht zu werden.

»Participate NEW!« ist Teil des Programms »EULENGASSE 2021 innovativ neu eröffnen«, gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Participate NOW!

EULENGASSE Jahresthema 2020

»Participate NOW!«
Oder: Es fällt mir schwer, mich damit abzufinden, dass Kunst nichts zur Lösung drängender gesellschaftliche Probleme beitragen kann. (Charlotte Posenenske, Mai 1968)

Im wesentlichen geht es 2020 um Projekte partizipativer Kunst, aufbauend in den folgenden fünf Dimensionen: Initiative, Kollektivität, Inszenierung, Öffentlichkeit, Kooperation. Ziel ist es, den Stellenwert der Kunst als unabdingbarer Teil der Gesellschaft hervorzuheben. Unser Interesse liegt in der Verschmelzung der Lebensbereiche. Hierzu sind wir als Kunstschaffende gezwungen, die Komfortzone des Kunstraums (Ausstellungs- und Galerieräume, Museen, Archive) zu verlassen. 

Zur Methodik der Partizipation: ein Mitglied ergreift die Initiative, stellt eine Idee für ein Projekt vor. Daraufhin wird ein Kollektiv gebildet, das das Projekt inszeniert, z.B. als Ausstellung, als Aktion oder Performance. Es bringt so das Projekt in die Öffentlichkeit und schafft die Möglichkeit für nachhaltige Kooperationen.

Und das Ziel zu verwirklichen, die Kunst als unabdingbarer Teil der Gesellschaft hervorzuheben, sollen die partizipatorischen Kunstprojekte an (un)gewöhnlichen Orten ihre Öffentlichkeit finden. Es werden neue Kommunikationsformen Anwendung finden, u.a. Online-Meetings, oder der neue EULENGASSE Kunst-Podcast, wo Inhalte der Projekte, Diskussionen und weitere Beiträge als Folgen abonniert werden können.

Das Jahresthema »Participate NOW!« referenziert sich natürlich auch auf die gesellschaftspolitischen Bewegungen, die in den letzten zwei Jahren global virulent geworden sind, wie zum Beispiel »Fridays for Future« oder »Extinction Rebellion«. Die Interesse liegt hier allerdings nicht in der Klimadiskussion, sondern darin, womit die beiden genannten Bewegungen vor allem zu kämpfen haben, nämlich der verzerrten Darstellung in den Medien und der allgemeinen Öffentlichkeit. 

»Fiktion und Wirklichkeit in der Kunst« ist Arbeitsgebiet von Dr. Ana Karaminova und bietet einen Anknüpfungspunkt zum 250. Geburtstag von Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Dessen Philosophie erhebt den Anspruch, die gesamte Wirklichkeit in der Vielfalt ihrer Erscheinungs-formen einschließlich ihrer geschichtlichen Entwicklung zusammenhängend, systematisch und definitiv zu deuten. Wie weit wir von einem solchen faktischen, naturwissenschaftlichen, ernsthaft an Wirklichkeitsdarstellung orientierten Anspruch inzwischen entfernt sind, ist erschreckend. 

Fiktion und Wirklichkeit — Dies ist auch der Impuls, initiativ zu werden, um in einem Kollektiv gemeinsam durch künstlerische Forschung mit der Öffentlichkeit nicht nur in Kontakt zu kommen, sondern mit ihr gemeinsam durch inszenatorische Praxis partizipativ Kooperationen einzugehen — im Sinne einer besseren Zukunft mit künstlerischen Mitteln.

Ergänzung:
Das finale Diktum der Künstlerin Charlotte Posenenske, mit dem sie 1968 ihre künstlerische Arbeit beendete und sich sozialer Arbeit zuwandte »Es fällt mir schwer, mich damit abzufinden, dass Kunst nichts zur Lösung drängender gesellschaftlicher Probleme beitragen kann«, erhält unter der derzeitigen Lage einen bitteren Geschmack. Die weltweiten dramatischen Entwicklungen ausgelöst durch das Coronavirus haben auch auf den geplanten Programmstart von „Participate NOW!“ Anfang April 2020 Auswirkungen. Die öffentliche Publikums-Befragung »Was bewegt Dich JETZT?« wird möglicherweise erst Ende Mai erfolgen können. Dafür sind uns sicherlich spannende Antworten garantiert.

16.12.2019 [Update 29.03.2020]
Andrea Blumör, Harald Etzemüller, Dr. Ana Karaminova

Dialektik der Anerkennung

EULENGASSE Jahresthema 2019

Das Jahr 2019 steht bei EULENGASSE im Zeichen von Anerkennung im Kunstkontext. Anerkennung ist zu verstehen als eine wertschätzende Wahrnehmung und Haltung der Person an sich sowie auch als eine ökonomische Anerkennung von Kunstschaffenden, ihrer diversen Arbeitsleistungen und Werte. Dabei thematisieren wir neben den wechselseitigen Beziehungen der Protagonisten des Kunstbetriebes untereinander auch das Verhältnis zwischen Kunstbetrieb und dem gesamtgesellschaftlichen Gefüge.

Als vor einigen Jahrzehnten die bildende Kunst in der populären Kultur immer beliebter wurde, gab es mehr Raum für Ausstellungen, und als Folge davon wurden mehr Menschen stärker in die Kunst einbezogen. Die Erweiterung der Szene brachte mehr Akteure ans Licht, schuf Superstars und Künstler*innen mit großem Erfolg – aber was ist mit der Qualität ihrer Arbeit? Inzwischen haben wir viele unsichtbare und nicht anerkannte Künstler*innen um uns herum; ist die Qualität ihrer Arbeit wirklich geringer? Es wurde viel deutlicher, dass der Erfolg künstlerischer Arbeit mehr mit (Selbst-)Vermarktung, Netzwerken und anderen Akteuren (Journalist*innen, Kurator*innen, Galerist*innen, Unterstützer*innen und unzähligen Freund*innen etc.) zu tun hat.

Der dialektische Aspekt des Jahresthemas lässt sich festmachen an verschiedenen Vorstellungen über das Künstlertum – sowohl von Personen innerhalb als auch außerhalb des Kunstkontextes. So existiert beispielsweise immer noch das romantisierende Klischee vom Künstler als dem aus dem Nichts schöpfenden Individualgenie, dessen Präsenz und Anregungen sich die Gesellschaft gerne bedient. Andererseits werden Künstler*innen oft in ihren realen – vor allem ökonomischen – Bedürfnissen wenig ernst genommen, ihre Werke oft nicht angemessen rezipiert und Entstehungsprozesse nicht als geleistete Arbeit verstanden.
Mit Akteur*innen aus Kunsttheorie, Vermittlung und Kunsthandel, mit Sammler*innen, Philosophen und Künstler*innen, und mit Rezipient*innen und Ausstellungsbesucher*innen fokussieren wir die Unterschiede, Ambivalenzen und Widersprüche des Kunstmarkts und seiner Wirkung auf das künstlerische Schaffen und Handeln. Wir wollen mit den verschiedenen Ausstellungen und anderen diskursiven Veranstaltungen klären, worum es eigentlich geht: Um die eigene Selbstreflexion und Selbstvergewisserung als Künstler*in? Um die Außenwahrnehmung vom »Kunstkontext«, also um Anerkennung von »etablierter Stelle«?
Und dann haben wir hier noch die »freie Szene«: Geht es also bezogen auf EULENGASSE um Anerkennung als artist-initiative? Gibt es für deren Künstler*innen einen Platz, irgendwo zwischen »Offenem Atelier« und Mega-Events? Unterscheidet sich die freie Szene wirklich so sehr von der Kunstszene im Allgemeinen? Was ist Erfolg? Und wie gehen wir mit dem Mangel an Anerkennung um?

Fragen, Zweifel, Unvereinbares – es geht wohl um die Widersprüche der Anerkennung. Lassen sich Antagonismen durch ein In-ein-Neues-Überführen auflösen? Wie sind entsprechende Erwartungshaltungen der verschiedenen Akteure, können diese überhaupt befriedigt werden? Solche Fragestellungen und weitere spezifische Dynamiken des Kunstkontextes und ihre Wirkung auf das künstlerische Schaffen und Handeln sind 2019 Thema bei EULENGASSE. Gemäß dem Hegelschen Verständnis von Dialektik als eine Methode des Gegenüberstellens gegensätzlicher Positionen, durch das man über Synthese zu einer neuen Vereinbarung kommt, machen wir uns Dialektik als Form der Unterredung, als Gesprächsführung zunutze, um in sprachlicher und künstlerischer Auseinandersetzung die sprichwörtlichen zwei Seiten der Medaille zu betrachten und offen zu diskutieren. In Ausstellungen und weiteren Veranstaltungsformaten wird ausgelotet, wie es um Anerkennung in Bezug auf Künstler*in und Werk steht.

Download:
> Jahresthema 2019
> Lead topic 2019

BEWERBUNG

SIE MÖCHTEN SICH BEI EULENGASSE FÜR EINE AUSSTELLUNG BEWERBEN?
Das Jahresprogramm wird in Projektversammlungen des Vorjahres entwickelt. Dabei beratend zur Seite: Vládmir Combre de Sena, Künstlerische Konzeptionen und Kuratierungen (combre(at)eulengasse.de) + Helmut Werres, Bewerbungen (h.werres(at)eulengasse.de).
Bei Bewerbungen bitte auf das Jahresthema inhaltlich Bezug nehmen, und eine aussagekräftige Bewerbung zusammenstellen (Projekt, Abbildungen, Vita, Ausstellungsliste, am besten als PDF). Bewerbungen bitte per eMail an

Raumkonzepte [vorläufig]

Jahresthema 2018

Unter dem Motto Raumkonzepte [vorläufig] bietet sich für Bildende Künstler*innen ein weites Betätigungsfeld zur Auseinandersetzung mit ihrem persönlichen Standpunkt ihres künstlerischen Schaffens und im kritischen Dialog mit Kolleg*innen und Publikum diese Positionen zu hinterfragen. Raum zu definieren ist ja an sich bereits ein gewaltiges Statement. So bewegen wir uns einerseits in einem kartesianischen Raum, der durch Punkt, Linie, Fläche und Vektor im Raum aufgespannt wird – und der durch die vierte Dimension in die Zeit ausgedehnt wird. Andererseits bewegen wir uns gleichzeitig auch in anderen Räumen, in sozialen Räumen, in topologischen Räumen, in rechtlichen Räumen, in einem etymologischen Raum. Gerade in der Kunst erfährt die Besetzung eine Raums – die Inbesitznahme – eine politische Auslegung.

Wo ist Raum? Dieser Frage geht Cornelia F.Ch. Heier in der Diskussion nach, indem sie Raumdefinitionen durchdekliniert. Karin Rahts führt die Diskussion wieder auf eine sehr ursprüngliche Fragestellung zurück, indem sie auf die künstlerischen und handwerklichen Mittel in Zeichnung und Malerei verweist und den Ausgangspunkt im künstlerischen Einfall sucht. Der Raum wird zum Spielraum. Harald Etzemüller möchte ausgehend von architektonischer Durchdringung des Begriffs Lebenswelten gestalten. Elke Kaiser sucht »den Raum an sich«, eher in einer philosophischen Dimension.

Raumkonzepte sind also in erster Linie auch Raumkonstruktionen, sie sind in bester Hinsicht »Mehrzweckräume«, ein Begriff, der aufgrund seiner negative Konnotation im Kontext öffentlicher Versammlungsstätten wie Bürgerhäusern unbedingt einer positiven Neudefinition bedürfte. Der Zusatz [vorläufig] verweist auf die Offenheit der Begriffsausdeutung, auf das work in progress, auf da Prozesshafte zeitgenössischer Positionen. Das Jahr 2018 steht also unter dem Motto, was wir RAUM zu zeigen hätten…

SYSTEMS · SYSTÈMES · SYSTEME

Jahresthema 2017

Ein System, bestehend aus miteinander verbundenen Elementen, hat per Definition zu vereinfachen und zu ordnen. Zeitgenössische Kunstschaffende mögen strukturierende Einengung eher nicht — es widerstrebt ihrem kreativen Selbstverständnis, wollen sie doch gerade normierte Geschmacks- und Traditionsgrenzen überwinden. Das derzeitige Ausstellungsgeschehen — so ist zu beobachten — beruht jedoch auf der skandalösen Deregulierung gesellschaftlicher, sozialer und politischer Werte. Hier bei uns und dort weltweit, aber damit auch wieder hier. Keiner und keinem kann dieser moralisch-ethische Verfall gleichgültig sein.

Der menschliche Körper ist ein ausgeklügeltes System (unter und neben vielen anderen Daseinsarten und Daseinsformen). Augen und Ohren öffnen sich den einströmenden Eindrücken, Gehirn und »beseeltes« Herz verarbeiten sie — je nach Individuum mit anderen Prioritäten und nach anderen Prinzipien. Ist einer der Sinne geschwächt oder beschädigt, versucht ein anderes Sinnesorgan einzuspringen und das System zu reparieren. Der ganzheitliche Zusammenhang funktioniert im Regelfall wunderbar reibungslos. Der Mensch traut seinen Augen und Ohren. Er baut Vertrauen in sich und die Umwelt auf. Lebensabläufe und Lebensplanungen werden durch das gezielte Vorgehen bequemer und berechenbarer. Der Mensch meistert sein Leben, wie es umgangssprachlich heißt. Aus der Bahn geworfen, ja fassungslos, gar hilflos, wird er jedoch oft, wenn mächtige Systeme auf ihn einströmen und wirken. Alle Formen staatlicher, wirtschaftlicher, gesellschaftlicher, ideologischer Organisationen sind zwar ebenfalls Menschenwerk, lassen diesen natürlichen Ursprung aber immer weniger erkennen. Es sind komplexe Strukturen, die meisterlich bestimmte Absichten verbergen können, wollen und müssen. Dahinter steckt System, aber welches? Das Ursprungsvertrauen gerät ins Trudeln. Da kein eigenes Organ diesem Schwindelgefühl Einhalt bietet, klammert sich der Mensch an vermeintlich einfache Lösungssysteme und Lösungsvorschläge von außen. Nicht präzise genug ausgedrückt. Er könnte dem Schwindelgefühl zu Leibe rücken und ihm auf den Grund gehen, aber das ist anstrengend. Sehr anstrengend. Systematisch sich ein eigenes Urteil schaffen und bilden, sich wissenschaftliche Lehrsysteme aneignen, puh! Logisch alles aufdröseln, eigene Wert- und Normgefüge erweitern, verändern, manchmal sogar ganz von ihnen ablassen – doppeltes puh und ächz!

Das Jahresthema möchte anhand diverser künstlerischen Ausdrucksformen und Techniken von A wie abfotografiert bis Z wie gezeichnet Anregungen geben. Anregungen zum systematischen und investigativen Be- und Hinterfragen von vorgekauten Geschichten — in welcher Art und Weise diese auch immer daherkommen und sich offenbaren… Das Thema ist ernst, aber gelacht wird gerade und trotzdem.

Verschriftlicht von Sibylle Leibrock

es ändert sich gerade was

Jahresthema 2016

Nachdem wir uns im Jahr 2015 intensiv mit Aspekten des menschlichen Wesens und dem künstlerischen Sein, dem »ICH« auseinandergesetzt haben, soll uns im Jahr 2016 ein neues Thema durch das Jahr geleiten. Die Diskussion unter uns Mitgliedern von EULENGASSE über ein neues Jahresthema wurde im Sommer und Herbst 2015 überlagert durch die gesellschaftlichen und gesellschaftspolitischen Entwicklungen der Flüchtlingskrise. Das Ergebnis dieses Diskussionsprozesses ist in mehreren Sitzungen erarbeitet worden. Wir haben keinen einfachen schlagwortartigen Begriff gefunden. Vielmehr breitet sich ein Feld verschiedener miteinander verwobenen Themen aus. Wir haben dies mit dem Dreiklang »Grenzfall — Territorium – Wandel« gefasst.

Das Jahresthema 2016 mit dem offenen Titel »es ändert sich gerade was« bietet keine direkten Hinweise, es ist kein eindeutiger roter Faden. Vielmehr spiegelt sich darin die wahrgenommene Komplexität der Welt wieder. Das Jahresthema bezieht sich auf die konkrete jetzige Situation, mit der Menschen in dieser Welt, hier bei uns in Frankfurt und überall klarkommen müssen. Unter diesem Jahresthema »es ändert sich gerade was« wollen wir in verschiedenen Ausstellungen und begleitenden Veranstaltungen soziale, wissenschaftliche und geopolitische Fragestellungen verhandeln.

Der öffentliche Raum als Keimzelle, Ausgangspunkt und Aktionsfläche unseres sozialen Verhaltens wird dabei als zentrales Element für die Wahrnehmung unserer Aktivitäten dienen. Der Kunsthistoriker Hanno Rauterberg schreibt über das Bedürfnis, sich im öffentlichen Raum selbst zu erfahren: er beschreibt, in welchem Maße die digitale Welt und das Internet Eingang gefunden haben in die tagtägliche Lebenswelt der Menschen. Und gerade diese Omnipräsenz der digitalen Technik, die überall ihre Sensoren hat und der nichts mehr zu entgehen scheint, weckt – so Rauterberg – in manchen das Bedürfnis, dem unsichtbaren Überall des Netzes ein konkretes, körperlich spürbares Hier und Jetzt entgegenzusetzen. Rauterberg sagt, dass die Gestimmtheit eines Raumes, alles Intuitive, mit dem ein Mensch die Atmosphäre eines Platzes erspüren und sein Gegenüber erfasse, der Wirklichkeit existierender Orte vorbehalten bleibe. Erst im Körper der Stadt, im öffentlichen Raum bekomme der Mensch die eigene Körperlichkeit zu spüren.Im folgenden sind verschiedene Ansätze skizziert, die so oder in ähnlicher Form Ausstellungen beziehungsweise Veranstaltungen von EULENGASSE e.V. formen könnten, die sich mit den jeweiligen Aspekten auseinandersetzen.

»Vom Ich zum Wir«
Gibt es ein Leben nach dem Ich? Das fremde Wir klopft an unsere Türen, begehrt Einlass und Schutz. Unser eigenes territoriales Wir ist bereits heute nicht mehr das, was es gestern noch war. Mehr noch: Es wird es auch nie wieder sein. – Wie es dem fremden Wir geht, wissen Wir nicht. Wollen es vielleicht auch gar nicht. Vielleicht geht es im Grunde nur um das Ich. Jedoch: Das Wesentliche gerät in Vergessenheit: Den Schritt vom Ich zum Wir zu wagen.

»GRENZFALL«
Gibt es bereits Künstler bzw. künstlerische Positionen, die sich mit den sich ausbildenden Ausformungen des zukünftigen sozialen Miteinanders in einer viel-kulturellen Deutschland auseinandersetzen? Es gibt vielerlei Ebenen für die diskursive künstlerische Auseinandersetzung mit Grenzen, Grenzüberschreitung, mit Angst, Aggression, Protest und Widerstand. Eine Ausstellung zu GRENZFALL (im doppelten Wortsinn) könnte aber auch auch mit Horizonterweiterung, Integration und Toleranz künstlerische Antworten geben.

»HEIMAT?«
Was ist das, Heimat? Ein Ort (Territorium), eine Herkunft (Kultur), ein Eingebundensein in eine Gemeinschaft? Oder ist ein Gefühl der Geborgenheit, der Freiheit, der sein zu dürfen, der man ist, ohne Ausgrenzung zu fürchten? Ein zentrales Motiv, das (nicht verwunderlich) mit der aktuellen gesellschaftlichen und politischen Lage eng verknüpft scheint: Die eigene Identität als Unterscheidung zum fremden »Anderen« mit den damit verbundenen Verlustängsten, Abgrenzungen oder möglichen Hoffnungen.

»Drehscheibe«
Der Flughafen gilt als Drehscheibe, die in alle Welt führt. Und die mit Schmierseife bedeckte Drehscheibe aus sportlichen Wettbewerben der siebziger Jahre zeigt den Vorgang sehr drastisch. Während die Töpferscheibe den wunderbaren Vorgang der Formbildung aus der unförmigen Tonmasse ermöglicht. Drehscheibe ist ein positiv zu verstehendes Wort.

»Klimawandel«
Mit dem Begriff Klimawandel soll der Versuch unternommen werden, fünf Aspekte des aktuellen Zustands der Welt in all ihren Facetten zu befragen: der durch den Menschen verursachte Klimawandel in der Natur, der Klimawandel in Bezug auf die Verhältnisse zwischen den Nationen, der Klimawandel für die Flüchtlinge, der Klimawandel in den westlichen Gesellschaften, der durch die digitale Revolution verursachte Klimawandel.

»Gender«
Religion, Ritual und Alltag. In allen drei genannten Lebensfeldern sind wir Menschen Mittelpunkt, und dabei hat das biologische Geschlecht eine wichtige Rolle. Aber auch das »soziale« Geschlecht, die soziale Rolle ist wirkmächtig. Im Rahmen einer Ausstellung soll über Fragen der Geschlechtlichkeit in unserer Gesellschaft und säkularisierten Kultur nachgedacht werden, die doch durchtränkt ist von Ritualen (z.B. des Berufslebens), aber auch von Religion (häufig in romantisierten Fragmenten wie zu Weihnachten) und dominiert ist von einem »organisierten« Alltag.

»Territorium«
Nicht der Raum bestimmt unser Leben, wir bestimmen den Raum, in dem wir leben, Lebensräume, Territorien. Anknüpfend an eine Ausstellung, die im April 2015 in Stockholm gezeigt wurde, sollen nun Raum, Ort und Begegnung vor allem unter geo-politischen Vorzeichen künstlerisch erforscht werden. Mit der Fotografie kann sehr treffsicher nachgewiesen werden, in welcher Form der Mensch von der Stadt Besitz ergreift, wie er sie zu seinem Territorium macht.

Jo Albert sagte: »Die Auflösung von kategorialen Systemen führt zu großer Unsicherheit.«

es ändert sich gerade was – tasten wir uns heran, untersuchen wir doch auf künstlerischem Wege einige Aspekte des oben skizzierten Spannungsfelds. Auch wenn wir dabei nicht erschöpfend sein können. Wir blicken mit kritischem Blick auf dieses virulente tagesaktuelle Thema von Flucht und Vertreibung. Aber wir lassen uns auch distanziert auf andere Fragestellungen ein, die außerordentlich vielfältig sein können, die sich ortlos weiterentwickeln. Und die immer die Frage nach Begegnung aufwerfen.

Im Dez. 2015
Stellvertretend für die kollektive Erarbeitung: Mrs. Velvet G.Oldmine, Almut Aue, Helga Marx, Carolyn Krüger, Brigitte Kottwitz, Klaus Bittner, Vládmir Combre de Sena, Harald Etzemüller.