Konzept »Stranger To…«

new, unknown, changed, unpleasant… inside and outside, us and them, here and there, far and near, local and foreigner…

In the postmodern era, order is again what needs to be built and maintained. However unlike modernity, the stranger is not outside and is not required to be excluded. Instead, ways of living with her (the other) are sought. This is undoubtedly evident in Bauman›s social identities (traveler, loiterer, tourist, actor) which are defined in his postmodern personalities. The removal of the boundaries between time and space (globalization) reveals the unity of existence that must be maintained together. Moreover, as we also consider the fact that we cannot imagine any life without strangers, the postmodern version of ‹being together› emerges. Pluralistic voices seek ways of living together. However to what extend is this possible? What does it mean to be a stranger with the changing time and space? According to Simmel; a stranger is one who is neither too close nor too far. If she is too close, she is not a stranger but a member of a group. If it is too far away, there will be no communication with the group. So is being a stranger a mixture of distance and proximity? These questions and discussions created by the concept of »stranger« are handled by the four artists in this exhibition. Florian Adolph, Harald Etzemüller, Vládmir Combre de Sena and Gözde Ju, who have different cultural backgrounds and memories, create a mutual space through their works and initiate a dialogue that includes the audience.

Ausstellungsraum EULENGASSE @ Platforms Project – Independent Art Fair, 13-16 October 2022 · Athens / Greece

Concept NATURE ON OFF

NATURE ON OFF
»Es gibt so etwas wie Natur nicht«

Dieses Zitat des Anthropologen Philippe Descola bringt uns dazu, die Idee der Natur zu überdenken. Sein Werk hat unsere Beziehung zur lebendigen Welt tiefgreifend verändert und skizziert eine neue Möglichkeit, den Menschen mit der nichtmenschlichen Welt zu verbinden. Die Künstler*innen und Kuratoren Guillaume Krick und Romain Rambaud haben sich von diesen neuen Interpretationen einer auf den Kopf gestellten Welt inspirieren lassen, um eine Ausstellung zu entwickeln, die diese neue Verbindung zur Realität hinterfragt. Das Ziel dieser Ausstellung ist es, eine Vielzahl von künstlerischen Positionen zu präsentieren, die durch die Art und Weise, wie sie unsere Beziehung zur lebendigen Welt in Frage stellen, vereint sind.

Diese »lebendige Welt« ist im weitesten Sinne zu verstehen: natürlich in Bezug auf Pflanzen und Tiere, aber auch aus geologischer und archäologischer Sicht und sogar in Bezug auf Darstellungen in der Kunstgeschichte. So beziehen die an dieser Ausstellung beteiligten Künstler*innen Position, hinterfragen und entwickeln alternative Sichtweisen, um auf zeitgenössische Themen im Lichte des Anthropozäns hinzuweisen.

In einer Zeit, in der die menschliche Spezies die Erde dominiert, in der die Urbanisierung und die Ausbeutung der Ressourcen zum Klimawandel führen und ganze Ökosysteme an den Rand der Implosion treiben, haben wir diese Realität indirekt, durch die Vermittlung eines Bildschirms, zur Kenntnis genommen. Doch nun scheint die lebendige Welt plötzlich wieder in den Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit zu rücken und uns daran zu erinnern, dass wir immer ein Teil von ihr waren und sein werden. Unsere Ausstellung möchte unsere Art und Weise, »in der Welt zu sein», erkunden, und wie aktuelle Ereignisse wie der Klimawandel oder Covid unsere Art und Weise, die Welt künstlerisch darzustellen und sich vorzustellen, in Frage stellen.

Die Künstler*innen der Ausstellung greifen diese Frage auf eine kritische Art und Weise auf, die eine poetische Verschiebung zwischen ihren Positionen und der Realität ermöglicht. Sie entwickeln ihre Arbeiten zwischen einer künstlichen, dystopischen Welt, zwischen Verschwendung, Übersättigung und Apokalypse und der Möglichkeit eines möglichen besseren Morgens. Wir können auch eine Art Utopie sehen, die durch Kunstwerke miteinander verbunden ist, in denen sich die Pflanzen-, Tier- und Mineralwelt friedlich oder brutal mit den Menschen vermischt. Diese »belebten« Ideen werden in der Malerei und der Bildhauerei erforscht und bringen uns dazu, die lebendige Welt wieder bewusst in unseren Alltag zu integrieren. Durch die ihnen zugrunde liegenden Gedanken und Gesten bringen diese künstlerischen Positionen die Notwendigkeit einer Evolution der menschlichen Gesellschaft zum Ausdruck, um eine friedlichere Beziehung zur lebendigen Welt herzustellen. Guillaume Krick & Romain Rambaud

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EN

NATURE ON OFF
»There is no thing such as nature«

This quote by the anthropologist Philippe Descola makes us reconsider the very idea of nature. His work has profoundly modified our relationship with the living world and sketches out a new possible way of connecting the human with the non-human world. The artists and curators Guillaume Krick and Romain Rambaud have been inspired by these new interpretations of an upended world so as to develop a show interrogating this new connection to reality. Indeed, the aim of this show is to present a large scale of artistic positions united by the way they question our relationship with the living world.

This »living world« is to be seen in its boadest sense: concerning plants and animals of course, but also including geological, archeological perspectives and even representations in art history. Thus, the artists participating in this show take position, question and develop alternative points of view so as to point out contemporary issues in the light of the Anthropocene.

At a time when the human species dominates the the earth, where urbanization and exploitation of ressources lead to climate change and push whole ecosystems towards the edge of implosion, we have acknowledged this reality indirectly, through the intermediary of a screen. But now, the living world suddenly seems to come back the the centre of our attention, reminding us that we have always been, and will always be, part of it. Our show wishes to explore our way of »being in the world«, and how recent events such as climate change or Covid question our ways to represent and to imagine the world artistically.

The artists of the show seize this question in a critical way that allows a poetic shift between their positions and reality. They develop their work oscillating between an artificial, dystopic world, between waste, over-saturation and the Apocalypse, and the possibility of a possible better Tomorrow. We can also see some sort of utopia, interconnected by artworks where the plant, animal and mineral worlds mingle peacefully or brutally with humans. These »animated« ideas are explored via painting and sculpture, and make us reintegrate consciously the living world in our everyday lives. By their underlying thoughts and gestures, these artistic positions express the need of an evolution of human society in order to establish a more peaceful relationship with the living world.

Guillaume Krick & Romain Rambaud

Unser Corona-Schutzkonzept für Sie!

Liebe Gäste,

Seit dem 02.04.2022 gibt es keine Beschränkungen mehr zum Besuch unserer Veranstaltungen, es besteht auch im Innenraum keine Maskenpflicht mehr. Zu Eurer Sicherheit: Unser Hygienekonzept (siehe Grafik) sichert Euch für alle Eure Bewegungen genügend Raum und den notwendigen Abstand. Genießt die Ausstellung – Trefft andere Freund*innen der Kunst!

Zu Ihrem eigenen Schutz und dem von anderen bitten wir Sie, einen Mindestabstand von 1,5 m zu anderen Besucher*innen und unserem Aufsichtspersonal zu wahren, sowie die Hust- und Niesetikette einzuhalten. Wer zu seiner eigenen Sicherheit eine Maske tragen möchte, kann dies gerne tun! Desinfektionsmittel stehen für Sie bereit. Akut erkrankte Personen müssen leider vom Ausstellungsbesuch absehen.

Wir freuen uns auf Euren Besuch!

[Update: 04.04.2022]

zur Vernissage

Andrea Interschick präsentiert ihre Malereien in der Ausstellung »Ratatösk« erstmals am 11. November 2021. Sie zeigt Abschlussarbeiten aus ihrem Studium an der Akademie für Malerei Berlin.

Die Vernissage beginnt um 19:00 h. Ich betrete die EULENGASSE kurz vorher und begebe mich in die Atmosphäre der Ausstellung. Einige Menschen schauen sich bereits die Werke an, ich schließe mich an. Ich spüre eine Wärme, nicht nur im Raum, sondern auch von den Malereien selbst. Und doch befindet sich etwas Unheimliches in der Luft. Die magischen Seelenlandschaften haben mich ergriffen.

Andrea Interschick trägt Eichhörnchenohren, sie stellt »Ratatösk« dar. Im Künstler:innengespräch zwischen ihr und der Kunsthistorikerin Esther Erfert-Piel wird deutlich, dass das »Ratatösk« aus der nordischen Mythologie stammt. Genauso wie das Eichhörnchen ist auch die Künstlerin eine Vermittlerin. »Ratatösk« verbindet die zwei gegensätzlichen Welten und auch Andrea Interschick präsentiert in ihrer Malerei das Dilemma zwischen Gut und Böse.

Nicht nur die konträre Farbnutzung, der friedlich und zugleich zerstörerische Charakter der Lebewesen, auch durch ihre eigene Vorarbeit hebt sie den Dualismus hervor. Ihre Werke bilden den Gegensatz zu nationalsozialistischen Naturbildern. Die Vorstellung von deutschen Baumwelten als Symbol für die Beständigkeit von Traditionen sieht die Künstlerin als problematisch. Eher möchte sie wie »Ratatösk« Spaltungen überwinden und fokussiert sich auf einen visionären Ausdruck.

Durch ihr Streben »alles kennen zu wollen«, erarbeitet sie sich ein ethnographisches Verständnis von Kunst. Sie beschäftigt sich eingehend mit verschiedenen Naturbildern, mit Mythologien und unberührten Kulturen, bevor sie anfängt zu kreieren.

Ihre Werke werden noch bis zum 28.11.2021 in der EULENGASSE ausgestellt. Am 28. November 2021 findet ein Künstler:innengspräch zwischen Daniel Scheffel und Andrea Interschick um 16:00 h statt.

Rabika Hussain, 24.11.2021

Kunstkatalog Andrea Interschick

»Ratatösk«
Malerei von Andrea Interschick

Herausgeber
EULENGASSE
Verein zur Förderung zeitgenössischer Kunst und Kultur e.V.

Mit Beiträgen von
Esther Erfert-Piel M.A. und Daniel Scheffel

ISBN 978-3-9820588-8-7

(…)
Andrea Interschick pflegt die Tradition der Ölmalerei, weil es ihr wichtig ist in einer Technik zu arbeiten, die ihr als Europäerin entspricht, mit der sie aufgewachsen und in die sie hineingewachsen ist. Die Wahl der Technik führt sie auf Prägung, Erlebtes und Geerbtes zurück; die geistige Art in dieser Technik zu arbeiten sieht sie als eine europäische Tradition. Interschicks Malerei wurde durch persönliche Erlebnisse intensiviert und hat sie nach Jahren den Entschluss fassen lassen, einen akademischen Abschluss zu machen. Als Interschick das letzte Jahr der Akademie begann, fragte sie sich, wie viele Künstler, was sie eigentlich wollte. Fragen wie Wer bin ich? und Welche Vision habe ich?, Was ist meine Botschaft als Künstlerin und welche Botschaft möchte ich in meiner Kunst vermitteln? beschäftigten sie und forderten eine intensive Auseinandersetzung und den Versuch zu ergründen, was die eigene Vorstellung von ihrem Kunstschaffen ist. (…)

Multiple: Kartonbox, 10 x A5 Karten mit farbigen Abbildungen (je 21 x 14.8 cm), 12 seitiges Heft (21 x 14.8 cm) mit farbigen Abbildungen und Texte in deutscher Sprache, erschienen November 2021 mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Frankfurt am Main.

Kunstkatalog Andrea Blumör

 

»Rebellinnen | Female Rebels«
Andrea Blumör

Herausgeber
Andrea Blumör und
EULENGASSE
Verein zur Förderung zeitgenössischer Kunst und Kultur e.V.

Mit Beiträgen von
Syham Weigant und Gordon R. Barnes Jr.

ISBN 978-3-9820588-7-0

(…)
Mit der Intensivierung des transatlantischen Sklavenhandels zu Beginn des 17. Jahrhunderts auf der einen und dem Beginn des »Zeitalters der Revolutionen« auf der anderen Seite war das lange 18. Jahrhundert eine Zeit des Wandels. Es war eine Zeit intensiver sozialer und politischer Umwälzungen, deren Ergebnis die Grundlage für den unbestrittenen Aufstieg des Kapitalismus auf globaler Ebene und die damit einhergehende supranationale kulturelle Vorherrschaft der europäischen Staaten in den folgenden zwei Jahrhunderten bilden sollte. In der Tat erlebte diese Periode die Endphase der primitiven Akkumulation, der »(…) außerhalb Europas direkt durch Plünderung, Versklavung und Raubmord erbeutete Schatz floss ins Mutterland zurück und verwandelte sich hier in Kapital (…)«. Diese Phasen der primitiven Akkumulation blieben jedoch nicht unangefochten. Die subalternen Völker, die der Historiker Julius S. Scott als »herrenlos« bezeichnete, verfolgten kontinuierlich ihre eigenen Ziele, manchmal subversiv, die sich gegen den herrschenden Status quo richteten. Zu anderen Zeiten versuchten sie, sich in einer höchst unfreien Welt durch Kompromisse ein Stück Freiheit zu sichern. Wieder andere »stürmten den Himmel« und griffen den Ort ihrer Unterdrückung an. Afrikaner, Amerindians und Europäer gingen im Kessel der Kolonialisierung und Sklaverei unterschiedliche Wege zur Freiheit. Und natürlich spielten die Frauen in diesen verschiedenen Prozessen eine zentrale Rolle. (…)

Gebunden 21 x 280 cm, 64  Seiten, farbige Abbildungen, in deutscher und englischer Sprache, erschienen Oktober 2021 mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Offenbach am Main.

Kunstkatalog Barbara Bux

»Vom Wesen- und vom Unwesentlichen«
Barbara Bux

Herausgeber
EULENGASSE
Verein zur Förderung zeitgenössischer Kunst und Kultur e.V.

Mit einem Text von
Dr. Viola Michely

ISBN 978-3-9820588-6-3

(…)
Barbara Bux zeichnet Strukturen. Inspiriert durch neueste wissenschaft-liche Erkenntnisse und Aufnahmen unserer Galaxie im von einem Forscherteam bezeichneten Galaxiensupercluster Laniakea. Der Begriff Laniakea stammt aus dem Polynesischen, heißt übersetzt „immenser Himmel“ und verweist auf die urzeitlichen Vorstellungen des Menschen, das Ungreifbare des Himmels im Mythischen zu verorten. Bei aller Erkenntnisse bleibt das Unfassbare der Dimensionen von Raum und Zeit.

Die in den wissenschaftlichen Aufnahmen sichtbaren Strukturen der Bewegung von Sternen, Galaxien, gasförmigen Strömen, Ausdehnung und Einverleibung, ähneln den mikroskopischen Strukturen von pflanz-lichem, menschlichen oder tierischem Gewebe. Dies sind die beiden Bewegungen der Wissenschaft, wissen zu wollen, woher wir kamen, wie wir entstanden sind und wohin wir gehen, das Wesen des Lebendigen zu begreifen anhand der sichtbaren Strukturen im Großen und im Kleinen.
(…)

Gebunden 280 x 21 cm, 46  Seiten, mit Zeichnungen aus den Serien »Strukturen in der Ewigzeit« (2019-2021) und »Zustände und Befindlichkeiten« (2002-2021), erschienen September 2021 mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Frankfurt am Main.

Verurteilt zu Leinwand, Stiften, Holz und Wort

Herausgeber
Jugend-Kultur-Werkstatt Falkenheim Gallus e.V.
EULENGASSE
Verein zur Förderung zeitgenössischer Kunst und Kultur e.V.

Idee und Projektentwicklung
Petra Väth, Harald Etzemüller und Vládmir Combre de Sena
Grafikdesign
Vládmir Combre de Sena, zukunftssysteme
Text
Daniel Scheffel
Fotografie
Sabine Imhof

Diese Publikation erscheint anlässlich des künstlerischen Kooperationsprojektes »Verurteilt zu Leinwand, Stiften, Holz und Wort« von der Jugend-Kultur-Werkstatt Falkenheim Gallus e.V. und dem Kunstverein EULENGASSE e.V., das von September bis Oktober 2020 in der JKWF Bildhauerwerkstatt in Frankfurt am Main durchgeführt wurde. Das Projekt wird mit einer Ausstellung der von den Jugendlichen geschaffenen Werke abgeschlossen, die im März 2021 im Ausstellungsraum EULENGASSE stattfindet.

52 Seiten, farbige Abbildungen, erschienen 03.2021. Gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

ISBN 978-3-98205-885-6

Katalog zum Kooperationsprojekt »Verurteilt zu Leinwand, Stiften, Holz und Wort« (bei issuu.com)