Im ersten Moment scheinen die abstrakten Objekte von Ursula Paul und die Portraitserie von Helga Marx keine Gemeinsamkeiten aufzuweisen. Zwei Themenfelder, zwei Arbeitsprozesse, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Doch beschäftigt man sich näher damit, werden mehr und mehr Berührungspunkte offenkundig. Gemeinsam ist die Lust am Experiment mit dem Material.
Beide bearbeiten in meditativen Prozessen ihr Sujet. Einmal, um Schicht auf Schicht zu legen, zu verhüllen eine Art Kokon entstehen zu lassen. Das andere Mal, um die schützende Oberfläche der Mimik auf zu brechen und tiefer zu blicken. So entstanden filigrane Werke, die man genau betrachten und anfassen möchte. Und auch zwischen diesen konträren Arbeiten baut sich ein seltsam vibrierendes Spannungsfeld auf, dem man sich schwer entziehen kann, das etwas im Betrachter anrührt.