ERWACHSEN

Jun
19
2015

ERWACHSEN

Malerei, Zeichnungen und Objekte

Kooperationsprojekt mit Bund Offenbacher Künstler - bok

Ausstellung
Vernissage 19.06.2015 - 19 Uhr
Datum: 19.06.2015 – 05.07.2015
Ausstellungsraum EULENGASSE
Aspekte, Rezensionen und Meinungen freier Autor*innen
Daten
19.06.2015 – 05.07.2015
ERWACHSEN
Malerei, Zeichnungen und Objekte
Veranstaltungsort
Ausstellungsraum EULENGASSE
Seckbacher Landstr. 16, 60385 Frankfurt-Bornheim
Organisation
Ausstellungsraum EULENGASSE in Kooperation mit Bund Offenbacher Künstler - BOK
Webseite
www.eulengasse.de
Verantwortlich
Vládmir Combre de Sena
WEITERE INFOS
Vernissage 19.06.2015 - 19 Uhr


Weitere Veranstaltungen
28.06.2015 15:00 Kuratorenführung mit Vládmir Combre de Sena

Beteiligte Künstler*innen


In der Ausstellung mit Andreas Masche und Pelusa Petzel werden zwei künstlerische Positionen zusammengeführt, die – trotz unterschiedlichster Technik und Auffassung – einen essenziellen Kerngedanken zu »Erwachsen«, dem Thema der Ausstellung formulieren. Beide Künstler sind Mitglieder des BOK Bund Offenbacher Künstler, einem Kooperationspartner von EULENGASSE.

Andreas Masche hatte in den siebziger Jahren mit seiner super acht Film Kamera Kunst Filme gemacht. Es ging ihm beim Filmen um Themen wie die Fütterung eines Baumes und die Erforschung des eigenen Ich. Das, was Masche heute macht, wurzelt in dieser frühen Arbeitsweise. Er malt Bilder wie man Filme macht. Ein Schwerpunkt seiner derzeitigen Beschäftigung liegt auf der Darstellung von ausgemusterten oder einer neuen Bestimmung zugeführten Gebäuden als Zeugnisse einer vergangenen Öffentlichen oder industriellen Nutzung.

Pelusa Petzels Arbeiten umfassen einen Vielzahl von Materialien. Um die Wirkung von Alabaster zu erzeugen, also Objekte herzustellen, die transparent, blass und durchscheinend wirken, bedient sie sich vorwiegend dünnen zellulosen Materialien wie Papier, Karton, Vlies. Diese stellt sie mit bedachter, äußerster Reduktion zusammen. Manche ihrer Objekte strahlen, andere wiederum verstecken Zwischenräume, die sich dem Betrachter nicht unmittelbar offenbaren. Es geht dabei um die Wahrnehmung der körpernahen Eigenschaften von Zartheit, Zerbrechlichkeit und Weichheit.

Als Mittelpunkt der Ausstellung »Erwachsen« wurden kleine, postkartengroße Ölmalereien von Landschaften von Andreas Masche ausgewählt. Diese nehmen Bezug sowohl auf die Arbeiten von Pelusa Petzel, als auch mit seinem eigenen zeichnerischen Opus Magnum, der Ruine des Frankfurter Uniturms mit dem Titel »Inside = Outside = Inside«. Mit zarten Feinlinerstrichen sind Details des Innenraumes festgehalten. Masche – anders als Pelusa Petzel mit ihren Zwischenräumen – vereint dabei auf dem selben Blatt verschiedene Blickwinkel, die durch unterschiedliche Farben kenntlich gemacht sind. Er untersucht die Veränderung der Wahrnehmung bei einer nur leichten Verschiebungen der Position des Betrachters, schreibt die Kunsthistorikerin Brigitte Bösken-Grimm zu dieser Arbeit: aus dem verwirrenden Liniengefüge löst sich bei konzentrierter Betrachtung zunächst die Gestalt der fast die gesamte Höhe der Zeichnung einnehmenden Bäume, dann erkennt man in der unteren Bildhälfte die Umrisse des Baggers, der zum Aufräumen des Schuttberges eingesetzt ist und dann schließlich die zusammengesunkenen Reste des Gebäudes, obenauf liegend einige Fensterrahmen. Auch hier interessieren Masche wie Pelusa Petzel die Prozesse des Zerstörens und Aufbauens, des Erinnerns und Vergessens: Erwachsen werden.

Die Ausstellung »Erwachsen« vereint erstmalig diese beiden künstlerischen Positionen, und fokussiert sie thematisch: in der Ausstellung werden gleichsam Metaphern der Fragilität von Mensch und Natur transportiert.

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Andreas Masche, 1953 in Braunschweig geboren, genoss eine Ausbildung zum Farben-Lithographen. Erste künstlerische Ausbildung erhielt er bei Karl Bohrmann an der Städel-Abendschule, 1977 Studium bei Thomas Bayerle an der Städelschule, 1980-85 Studium der visuellen Kommunikation an der GhK Kassel. Masche nahm an verschiedenen Sommerakademien teil. Seit Ende der neunziger Jahre rege Ausstellungstätigkeit in Frankfurt/Rhein-Main und darüber hinaus.

Pelusa Petzel, 1949 in Pirihueico/Chile geboren, studierte 1967-70 an der Kunstakademie in Concepcion/Chile Malerei bei Prof. Ivan Contreras. Seitdem ist sie als freischaffende Künstler tätig, seit 2005 auch als diplomierte Kunsttherapeutin. Sie hat eine rege Ausstellungstätigkeit in Offenbach und der Region. Einige Werke sind öffentlich zugänglich, u.a. im Rathaus Offenbach. Petzel hat einen Arbeitsraum im Atelier Frankfurt.

Die Ausstellung findet im Rahmen des Kooperationsprojektes von Bund Offenbacher Künstler und Ausstellungsraum EULENGASSE statt.

 

Abb. © Hans-Jürgen Herrmann