OMNIBUS

Jahresthema 2012
Koordinaten, Positionen, Orte markieren das Öffnen von Wunderkammern künstlerischer Welten.

Der OMNIBUS zeichnet auf seiner »Fahrt« transitorische Koordinaten auf. Step by Step nähert man sich einzelnen Stationen der Kunst, die tradierte Seh-, Hör- und Denkgewohnheiten hin zu neuen Orten der Wahrnehmung und Empfindung führt.

Die 2012 geplanten Ausstellungen stellen die einzelnen Stationen dar, die sich in der metaphorischen Figur des Unendlichkeitszeichens bewegen und jeweils einen neuen Schritt (Passus) markieren.

Jede Haltestelle des Omnibusses, korrespondierend mit der thematischen Idee für die jeweilige Ausstellung – etwa »Tabu«, »Zauberkammer«, »Chaos«, »Risiko«, »Dehnübungen«, »Transit« etc. – stellt einen Schritt in Richtung einer neuen künstlerischen Position dar, wobei die achtförmige Figur für ständige Bewegung steht. Im Mittelpunkt dieser Bewegung befindet sich die Raststätte, der ausstellungsraum EULENGASSE als Ruhepol, in dem Künstler wie Besucher vorübergehend innehalten und verschnaufen können, um hernach, durch freundliche Atmosphäre und Gastlichkeit erquickt, ihren begonnen Weg im Omnibus fortzusetzen.

Der Eintritt ist frei. Auch Sonderfahrten in alle Richtungen sind denkbar und planbar. An den äußersten Polen sind auf der einen Seite die Einsicht (Ausstellung für Mitglieder) und auf der anderen Seite die Aussicht (Nicht-Mitglieder, eingeladene Gäste) angesiedelt.

Daraus leitet sich die zunächst scheinbar gegebene Gegensätzlichkeit Individuum – Gesellschaft ab, welche im diskursiven Prozess möglicherweise aufgehoben wird.

Kunst wird während der »Fahrt« im Omnibus, einem Fortbewegungsmittel FÜR ALLE (lat: omnis = alle, alles) vom Passagier (ursprünglich aus lat.: passus: Klafter, Schritt) im »Vorüberfahren« wahrgenommen. Sowohl die sinnliche Wahrnehmung als auch der vernetzte und wünschenswerterweise kontroverse Diskurs über dieselbige werden im Unterbewussten, auf der »Inneren Festplatte« eines Jeden abgespeichert. Aussicht geht in Einsicht über; es weitet sich der alltägliche Raum zu noch unbekannten künstlerischen Räumen und Zauberkammern, die den verengten Blick möglicherweise öff-nen hin zu einem erweiterten Bewusstsein für gesellschaftliche Veränderung.

Um mögliche Verwirrungen und chaotische Verstrickungen zu bändigen, steht am Ende als Metapher das »System Pax«, ein Sicherheitspatch für Computer-Speicherseiten, um den Systemkern zu schützen.

05.11.2011
Eine Verbalisierung von Almut Aue und Vládmir Combre de Sena
Download: »Kuratorisches Konzept OMNIBUS 2012« (PDF)